Holzbau vs. Massivbau – Weniger Schäden durch Feuchtigkeit im Holzbau

Der Hausbau ist eine bedeutende Investition, die sorgfältige Planung und fundierte Entscheidungen erfordert. Eine der zentralen Überlegungen ist die Wahl der Bauweise. Während der klassische Massivbau seit Jahrhunderten bewährt ist, gewinnt der Holzbau zunehmend an Beliebtheit. In diesem Artikel beleuchten wir die Vorteile des Holzbaus gegenüber dem Massivbau, insbesondere im Hinblick auf das Risiko späterer Schäden durch Baufeuchtigkeit.

Vorteile des Holzbaus - Vorfertigung und Trockenbauweise

Einer der größten Vorteile des Holzbaus liegt in der Vorfertigung. Holzrahmenelemente werden in einer kontrollierten Werkstattumgebung vorgefertigt. Diese Elemente sind trocken, maßgenau und können schnell auf der Baustelle montiert werden. Dadurch wird das Risiko, dass Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringt, erheblich reduziert. Im Gegensatz dazu sind im Massivbau viele Baustoffe wie Beton und Mörtel feuchtigkeitsempfindlich und benötigen lange Trocknungszeiten.

Schnellere Bauzeiten

Die Bauzeit beim Holzbau ist in der Regel kürzer als beim Massivbau. Da viele Bauteile vorgefertigt sind, reduziert sich die Zeit, in der die Baustelle den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Dies minimiert die Gefahr, dass Regen oder Schnee während der Bauphase Feuchtigkeit in die Struktur einbringen. Ein schnellerer Bauprozess bedeutet weniger Risiko von Baufeuchtigkeit und damit verbundenen Schäden.

Bessere Feuchtigkeitsregulierung

Holz hat von Natur aus die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, was zu einem ausgeglichenen Raumklima beiträgt. Diese Eigenschaft hilft, Feuchtigkeitsspitzen zu puffern und die Bildung von Kondenswasser zu verhindern. Im Vergleich dazu sind massive Baustoffe weniger flexibel im Umgang mit Feuchtigkeit und erfordern zusätzliche Maßnahmen zur Feuchtigkeitskontrolle.

Weniger Baufeuchtigkeit

Beim Holzbau werden überwiegend trockene Baustoffe verwendet. Die geringe Baufeuchtigkeit bedeutet, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass später Feuchtigkeitsschäden auftreten. Im Massivbau hingegen können Restfeuchte und langsame Trocknungsprozesse zu Schimmelbildung und anderen Feuchtigkeitsschäden führen, wenn der Innenausbau zu früh begonnen wird.

Beim Massivbau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses wird eine erhebliche Menge an Wasser verwendet und somit Feuchtigkeit in das Gebäude eingebracht. Die genaue Menge kann variieren, aber einige allgemeine Schätzungen und Berechnungen geben einen guten Überblick über die Größenordnung der eingebrachten Feuchtigkeit.

Typische Mengen an Baufeuchtigkeit im Massivbau

  • Beton: Pro Kubikmeter Beton werden etwa 150 bis 200 Liter Wasser benötigt. Ein durchschnittliches EFH benötigt für Fundamente, Bodenplatten und Decken insgesamt etwa 40 bis 60 Kubikmeter Beton, was zu etwa 6.000 bis 12.000 Litern Wasser führt.

  • Mörtel: Für das Mauern von Wänden werden etwa 100 bis 150 Liter Wasser pro Kubikmeter Mauerwerk benötigt. Ein EFH hat typischerweise 50 bis 100 Kubikmeter Mauerwerk, was etwa 5.000 bis 15.000 Litern Wasser entspricht.

  • Putz: Innen- und Außenputze benötigen etwa 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter. Bei einer Gesamtfläche von etwa 500 Quadratmetern (Innen- und Außenwände) summiert sich das auf etwa 5.000 bis 10.000 Liter Wasser.

Zusammen ergibt sich eine Gesamtmenge von ungefähr 16.000 bis 37.000 Litern Wasser, die beim Bau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses im Massivbau verwendet wird.

Minimierung von Baufeuchtigkeit

Massivbau - Langsame Trocknung und hohe Feuchtigkeit

Diese Mengen verdeutlichen, dass das Thema Feuchtigkeit und Schimmel beim Bauen entgegen der allgemeinen Meinung eher ein Problem des Massivbaus und nicht des Holzbaus ist.  Beginnt z.B. der Innenausbau zu früh, können Restfeuchtigkeit und Kondensat zu erheblichen Problemen führen:

  • Schimmelbildung: Hohe Restfeuchte kann Schimmelpilzbildung begünstigen, was gesundheitliche Probleme und zusätzliche Sanierungskosten nach sich ziehen kann.
  • Bauschäden: Feuchtigkeit kann die Struktur schwächen und zu Schäden wie Rissen oder Ausblühungen führen.

Holzbau - Schnelle Montage und trockene Materialien

Der Holzbau reduziert diese Risiken durch:

  • Schnelle Montage: Die Bauzeit auf der Baustelle ist kurz, was die Exposition gegenüber Regen und Schnee minimiert.
  • Trockene Materialien: Vorfertigung in trockenen Werkstätten stellt sicher, dass die verwendeten Materialien keine zusätzliche Feuchtigkeit in die Konstruktion einbringen.

Fazit

Der Holzbau bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem Massivbau, insbesondere wenn es um die Minimierung von Schäden durch Baufeuchtigkeit geht. Durch die Verwendung trockener Materialien, die Vorfertigung von Bauelementen und die schnellere Bauzeit wird das Risiko von Feuchtigkeitsschäden erheblich reduziert. Diese Vorteile machen den Holzbau zu einer attraktiven Option für Bauherren, die Wert auf Langlebigkeit, Energieeffizienz und ein gesundes Wohnklima legen. Wenn Sie also planen, ein neues Haus zu bauen, sollten Sie die Holzbauweise in Betracht ziehen – nicht nur aus ökologischen und ästhetischen Gründen, sondern auch, um langfristige Schäden durch Baufeuchtigkeit zu vermeiden.

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